Urlaub kommt von erlauben:
Man erlaubt sich zu träumen,
und man träumt von dem,
was man sich erlauben kann.
Gerhard Uhlenbruck (*1929), deutscher Immunbiologe und Aphoristiker
zum Festtag der Hl. Petrus und Paulus
Gott segne euch mit Standfestigkeit und mit Mut, mit Gelassenheit und Entschlossenheit, mit Geduld und Sehnsucht. Er segne euch mit Liebe.
zwei schwangere Frauen begegnen sich
des Lebens Fülle in sich tragend
des Lebens Ungewissheit vertrauend
des Lebens Freude teilend
der Lebens Fragen bejahend
des Lebens Segens hoffend
Maria und Elisabeth – unser Lebens Ermutigung
Worte im Sand
Zur Zeit der Ebbe
schrieb ich Worte in den Sand.
Ich legte mein Herz
und meine ganze Seele hinein.
Zur Flutzeit kehrte ich zurück,
um das Geschriebene zu lesen.
Nur meine Unwissenheit fand ich im Sand.
Khalil Gibran
Ernte heute
Pflücke den Tag
und gehe behutsam mit ihm um
Es ist dein Tag, 24 Stunden lang
Zeit genug, ihn zu einem wertvollen Tag werden zu lassen
darum lass ihn nicht schon in den Morgenstunden
verwelken
Margot Bickel
Das beste Gebet
Eines Abends spät merkte ein armer Bauer auf dem Heimweg vom Markt, dass er sein Gebetbuch nicht bei sich hatte. Da ging mitten im Wald ein Rad seines Karrens entzwei, und es betrübte ihn, dass dieser Tag vergehen sollte, ohne dass er seine Gebete verrichtet hatte.
Also betete er: «Ich habe etwas sehr Dummes getan, Herr. Ich bin heute früh ohne mein Gebetbuch von zu Hause fortgegangen, und mein Gedächtnis ist so schlecht, dass ich kein einziges Gebet auswendig sprechen kann. Deshalb werde ich dies tun: ich werde fünfmal langsam das ganze ABC aufsagen, und Du, der Du alle Gebete kennst, kannst die Buchstaben zusammensetzen und daraus Gebete machen, an die ich mich nicht erinnern kann.»
Und der Herr sagte zu seinen Engeln: «Von allen Gebeten, die ich heute gehört habe, ist dieses ohne Zweifel das beste, weil es aus einem einfachen und ehrlichen Herzen kam.»
Anthony De Mello
«Glücklich ist, wer das, was er liebt, auch wagt, mit Mut zu beschützen.»
Ovid
«Wenn wir unser eigenes Licht erscheinen lassen, geben wir unbewusst anderen Menschen die Erlaubnis, dasselbe zu tun.»
Nelson Mandela
«Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.»
Antoine de Saint-Exupéry
Liebende Aufmerksamkeit
Noch einmal ausbreiten
die Fundsachen des Tages:
Den leuchtenden Guten-Morgen-Gruss des Himmels,
das Lachen der Kinder unter meinem Fenster,
die Einladung der Freundin zum Tee,
die Momente der Stille inmitten der Unruhe,
den Regenschauer, der den Duft der Erde weckte,
das fröhliche Grusswort der Nachbarin,
den Besuch der kleinen Katze.
Auch wenn Bedrückung nicht ausblieb:
Der Tag war gut.
Dank sei dir,
aus dessen Händen ich Freundliches empfing.
Antje Sabine Naegeli
Lassen sie in einem Moment der liebenden Aufmerksamkeit die Erlebnisse des Tages an sich vorüberziehen. Pflücken sie die Früchte des Tages und geniessen sie sie.
Gottes Gegenwart – unser tägliches Brot
Brot als Grundnahrungsmittel steht jeden Tag auf unserem Tisch. Es nährt unseren Körper und schenkt in seinen verschiedensten Sorten und Verarbeitungen auch sinnliche Freude.
Brot ist im Christentum mehr als nur ein Sättigungsmittel. Es symbolisiert den Leib Christi, so wie wir es in der Eucharistie oder im Abendmahl bezeugen:
«Nehmt und esset alle davon, das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.»
Werdet, was ihr empfangt – Leib Christi
Augustinus
So könnte die Einladung sein, wenn wir die Kommunion empfangen.
Der Leib Christi im eucharistischen Brot nährt unseren Geist und unsere Seele, schenkt Lebenssinn und Frieden.
Die Teilhabe am Leib Christi schafft einerseits eine tiefe Verbindung unter den Gläubigen, die uns zur Kirche als Gemeinschaft der Gläubigen macht, in der Gott grundlegend gegenwärtig ist. Andererseits empfangen wir den Leib Christi in unserem persönlichen Leben und der eigene Leib wird zum Tempel/Haus Gottes.
An Fronleichnam erinnern und feiern wir die Gegenwart Jesu mitten in der Welt, in der Gemeinschaft der Gläubigen und in jedem Menschen. In Verbindung mit einer Prozession und im Zeichen des Brotes als Leib Christi wird sichtbar gemacht: Christus geht alle unsere Wege mit, er ist immer und überall da.
Wie das tägliche Brot uns Grundnahrungsmittel ist, kann Gott in unscheinbaren Begegnungen und in alltäglichen Ereignissen gegenwärtig erscheinen und grundlegenden Sinn geben.
Atem Gottes
Atme in uns, Heiliger Geist
brenne in uns, Heiliger Geist
wirke in uns, Heiliger Geist
Atem Gottes, komm
Komm du Geist, durchdringe uns
komm du Geist, kehr bei uns ein
komm du Geist, belebe uns
wir ersehnen dich
Komm du Geist, mach du uns eins
komm du Geist, erfülle uns
komm du Geist und schaff uns neu
wir ersehnen dich
Komm du Geist
mit Freiheit und mit Macht
mit Liebe und mit Kraft
Atem Gottes, komm
Aus Liedgut von Albert Frey und Gemeinschaft Emmanuel
Schenken wir einen Moment der Aufmerksamkeit unserem Atem – Zeichen des Lebens, meines Lebens. Der Heilige Geist hauche wie der Atem Leben in unser Wirken und Sein ein.
Jesu Blick
Ich hatte ein ziemlich gutes Verhältnis zum Herrn. Ich pflegte ihn um Dinge zu bitten und mich mit ihm zu unterhalten, ihn zu loben und ihm zu danken.
Aber ich hatte stets das unangenehme Gefühl, er wolle mich veranlassen, ihm in die Augen zu sehen. Und ich wollte nicht. Ich redete zwar, blickte aber weg, wenn ich spürte, dass er mich ansah. Immer sah ich weg, und ich wusste warum. Ich hatte Angst, einen Vorwurf dort zu finden wegen irgendeiner noch nicht bereuten Sünde. Ich dachte, ich würde auf eine Forderung stossen: irgendetwas wollte er von mir.
Eines Tages fasste ich Mut und blickte ihn an. - Da war kein Vorwurf. Da war keine Forderung. Die Augen sagten nur: «Ich liebe dich.» Ich blickte lange in diese Augen, forschend blickte ich in sie hinein. Doch die einzige Botschaft lautete: «Ich liebe dich.» Und ich ging hinaus und weinte wie Petrus.
Anthony de Mello
Gott gebe dir
für jeden Sturm einen Regenbogen,
für jede Träne ein Lachen,
für jede Sorge eine Aussicht,
und eine Hilfe in jeder Schwierigkeit,
für jedes Problem,
das das Leben schickt,
einen Freund, es zu teilen,
für jeden Seufzer ein schönes Lied
und eine Antwort auf jedes Gebet.
Irischer Segenswunsch
Als der Pfingsttag gekommen war,
befanden sich alle am gleichen Ort.
Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen,
wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt,
und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren.
Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer,
die sich verteilten;
auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.
Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt
und begannen, in fremden Sprachen zu reden,
wie es der Geist ihnen eingab.
Aus der Apostelgeschichte 2,1-4
Achtzehnter März 1958: Der amerikanische Dichtermönch Thomas Merton steht an einer belebten Strassenkreuzung in Louisville, Kentucky. Er betrachtet die vielen Menschen, die eilig ihren Geschäften nachgehen. Er kennt sie nicht. Und doch hat er auf einmal die unerschütterliche Gewissheit, mit ihnen allen verbunden zu sein. Er fasst seine Erkenntnis in einen Satz: «There are no strangers – es gibt keine Fremden!»
Lorenz Marti
«Was ist die Zeit?» fragt Augustinus, der grosse Philosoph und Kirchenlehrer der Antike. Seine Antwort: «Wenn mich keiner fragt, weiss ich es. Wenn man mich aber fragt, und ich will es erklären, weiss ich es nicht.» Die Zeit als Geheimnis. Das hat sich in den sechzehnhundert Jahren seit Augustinus nicht grundsätzlich geänder
Lorenz Marti
Freude,
lach in mein Herz,
weite die innere Enge,
vertiefe die Spuren der Liebe,
treibe die dunklen Gedanken
weit über die Berge
dahin.
Ch. Spilling-Nöker
weisst du wo
der himmel ist
aussen oder innen
eine handbreit
rechts und links
du bist mitten drinnen
weisst du wo
der himmel ist
nicht so tief verborgen
einen sprung aus dir heraus
aus dem haus der sorgen
weisst du wo
der himmel ist
nicht so hoch da oben
sag doch ja zu dir und mir
du bist aufgehoben
wilhelm willms
Aufgebrochenes Holz
Ein kleines Holz, ein goldner Schein… So viele Ringe Jahr um Jahr.
So viel Dunkel Nacht für Nacht.
So viel Sonne durch die Tage, Sturm und Wetter, Frost und Hitze, Eis und Schnee. Soviel Lärm und so viel Schweigen.
Auch vor Krankheit nicht verschont…
Oft gebeugt und dennoch aufrecht.
Oft ein Ächzen und ein Stöhnen, dennoch grün und voller Hoffen.
Voller Träume. Aufgebrochen…
Im achtsamen Schauen erblicken wir in der Natur das Vollendete. Nur wenig muss ergänzt werden, damit das Ganze sichtbar wird.
«Das kleine Holz lag unter denen, die ich verbrennen wollte, um mich am offenen Kamin im Winter zu erwärmen. Nur etwas Wärme wünschte ich von ihm. Es gab mir mehr: Vollendung.»
arte contemplativa, S44f
Auferstehen
Wenn selbst ein Holz von Aufbruch träumt
und wirklich aufbricht,
sag, was dann?
Dann aufersteht der ganze Baum
zum Lebensbaum.
Ausreden sind dann nicht mehr möglich
für den Menschen, nicht aufzuerstehen.
Dr. Simon Peng/noah-vlg
Alles zieht seine Kreise
Das Wort,
das ich spreche.
Das Schweigen,
das ich verbreite.
Was ich tue,
was ich unterlasse.
Von allem
geht Wirkung aus.
Ganz nah
merkt man es
am Meisten.
Alles zieht seine Kreise.
Peter Klever
Türen – das sind Botschaften in den Häusermauern
Türen sind in unseren Vorstellungen eher dazu da,
etwas zu verschliessen, ein Äusseres von einem Inneren zu trennen.
Türen bewahren vor Ungebetenem, beschützen vor Unbekanntem,
Türen haben Schlösser.
Türen haben aber auch Griffe, die öffnen,
Chancen eröffnen auf Durchgang und Durchlass –
eine Einladung Türen in ihren Angeln zu bewegen,
durchlässig zu machen.
Türen machen dem, der draussen wartet, Hoffnung,
dass von drinnen geöffnet wird und eine Hand einlädt:
Komm herein, sei mein Gast, teile mit mir meinen Raum;
ich gebe dir ein Stück von mir, wenn ich dich einlasse – bewahre es,
gehe sorgsam damit um, lass es nicht fallen.
Türen – das sind Botschaften in den Häusermauern,
dass Menschen nicht alleine sein müssen und dass
es immer Hoffnung gibt, Verschlossenes aufzutun.
Thomas Feyerabend
Solang ich lebe
Früher
glaubte ich,
die Weisheit des Alters
werde sich eines Tages
von selbst bei mir einstellen.
Inzwischen
habe ich gelernt,
dass sie in vielen kleinen Schritten
durch immer neue Erfahrungen
erkämpft werden muss.
Tag für Tag
suche ich, frage ich:
Was soll ich tun?
Welche Entscheidung ist richtig?
Welcher Weg führt zum Ziel?
Immer wieder
kann ich versuchen,
das, was ich falsch machte,
erneut in Angriff zu nehmen
und zu einem guten Ende zu bringen.
Immer wieder.
Solange ich lebe.
Gisela Baltes, www.impulstexte.de
10. Mai: Muttertag
Am 2. Sonntag im Mai ist Muttertag. Entstanden in den USA, wird er dort seit 1914 begangen und ist nachher weltweit übernommen worden. Gedacht war er nicht als Grosstag der Blumenhändler. Der Muttertag entstand auf Initiative von Anna Marie Jarvis, deren eigene Mutter sich gegen Kindersterblichkeit und für wirtschaftlich schwache Familien engagierte. Mit dem Muttertag ging es Anna Marie Jarvis um das gesellschaftliche Engagement der Frauen und Mütter. Dieses sollte wahrgenommen und wertgeschätzt werden.
Dafür danken wir auch heute allen mütterlichen – und väterlichen – Menschen.
Ich bin nicht so geworden,
wie meine Eltern wollten,
doch ohne sie wäre ich
heute nicht so,
wie ich bin.
Ich bin nicht der geworden,
den meine Eltern wollten,
doch ohne sie wäre ich
heute nicht der,
der ich bin.
Petrus Ceelen
Unterwegs
Das Arbeits- und Lebenstempo war in den vergangenen Wochen auf vielfache Weise reduziert.
War es - wie in der folgenden Geschichte – auch eine Gelegenheit, dass Geist, Seele und Körper wieder etwas mehr übereinstimmen?
Eine Gruppe junger Leute unternahm eine Expedition in die Wüste. Um das viele Gepäck nicht alleine tragen zu müssen, nahmen sie Einheimische mit.
Doch nach der ersten Rast wollten die Träger einfach nicht mehr weiter. Der
Leiter der Expedition redete selber mit ihnen. Er versprach ihnen sogar mehr Lohn. Doch alles nützte nichts. Sie rührten sich nicht von der Stelle.
Da fragte jemand: «Warum wollt ihr eigentlich nicht weiter?» Da begannen sie zu reden: «Wir müssen warten! Wir müssen auf unsere Seele warten! Wir sind so schnell gegangen, dass unsere Seele nicht mehr Schritt halten konnte mit uns. Und ohne unsere Seele gehen wir nicht weiter.»
(Autor unbekannt)
Öffnung
Nach langer Zeit – subjektiv noch länger als objektiv – erleben wir nun eine Öffnung. Nach und nach öffnen verschiedene Geschäfte und Institutionen wieder.
Für die Natur ist es nie eine Frage, ob sie sich nach dem Winter im Frühling wieder «öffnen» will. Diesen Willen gibt sie niemals auf.
Wie weit haben wir uns geöffnet für Mitmenschen, für andere, wesentliche Aspekte unseres Lebens? Und wie nachhaltig ist das alles?
Abgestorben
aber nicht tot.
Aus der Todesstarre
wächst neues Leben.
Knospen springen auf,
fangen an zu blühen.
Auch wir leben auf
nach einem Winter.
Petrus Ceelen
Lobe jeden Tag
Erlebe wenigstens einmal im Jahr einen Sonnenaufgang
sieh den Menschen in die Augen, wenn du mit ihnen sprichst
lerne ein Musikinstrument spielen
singe unter der Dusche
gib weniger aus, als du verdienst
beherrsche drei gute Witze
spende Blut
sei immer auf der Suche nach guten Freunden
behalte Dinge für dich, die dir anvertraut werden
überrasche Menschen, die du magst, mit kleinen Geschenken
akzeptiere immer eine Entschuldigung
erkenne deine Fehler
fahre häufiger mit dem Fahrrad
behalte die Namen deiner Mitmenschen
lobe jeden Tag drei Personen.
Aus Brasilien
Eine Arbeit zu haben, arbeiten zu können, ist ein grosses Geschenk. Eine Möglichkeit, sich in verschiedensten Bereichen des menschlichen Lebens, von Geburt bis zum Tod, in Dienst zu stellen für das Gut einer Gemeinschaft und für das Leben. So kann jede und jeder der Welt seinen je persönlichen Farbtupfer verleihen und zur Schönheit der Welt beitragen.
Tag der Arbeit
Tag des Fleißes.
Tag des Schweißes.
Tag des Brotes, das gebacken wird.
Tag des Hauses, das gebaut wird.
Tag der Suche nach Arbeit.
Tag bezahlter und ehrenamtlicher Arbeit.
Tag der Freude an der Arbeit.
Tag der ungeliebten Arbeit.
Tag sinnvoller und sinnentleerter Arbeit,
gerecht und ungerecht entlohnter Arbeit.
Tag des Dienstes an Menschen,
an Tieren und Pflanzen und unserer Umwelt.
Tag des Dienstes am Leben.
Gisela Baltes
Der Weg ist frei
Der Weg ist frei
die Spannung löst sich
langsam auf
und Schritt für Schritt
gelingt der Übergang
in neues Land
Der Mut
ist gross genug
das Wagnis bleibt
Im Gehen
wächst dem Fuss
der Boden zu
Und das Vertrauen
in das Leben
trägt
Almut Haneberg
Mögen deine Gaben wachsen
mit den Jahren, die Gott dir schenkt.
Mögen sie die Herzen derer, die du liebst,
mit Freude erfüllen.
Und in jeder Stunde
der Freude und des Leides
möge Gott mit dir sein, dich segnen;
du aber bleibe in seiner Nähe.
Irischer Segenswunsch
Die Heilige Corona ist eine frühchristliche Märtyrin. Sie ist die Patronin des Geldes, der Fleischer und Schatzgräber, sowie gegen Seuchen und Unwetter. Das Patronat in Geldangelegenheiten verdankt sie ihrem Namen, der auf Deutsch «Krone» bedeutet.
Was krönt dein Leben?
Die kleine Raupe Nimmersatt
Kennen Sie die kleine Raupe Nimmersatt? Sie ist eine liebenswerte grüne Raupe mit einem roten Kopf, die sich durch einen Berg von Leckereien frisst. Als sie satt ist, wird es Zeit, sich einen Kokon zu bauen. Und zwei Wochen später schlüpft daraus ein wunderschöner farbiger Schmetterling.
Genau so sehe ich diese spezielle Zeit der Corona-Pandemie. Jetzt ist es Zeit, aus dem Zuhause einen gemütlichen Kokon für alle zu gestalten. Und es wird die Zeit kommen, wo jeder diesen Kokon wieder verlassen und seine Flügel erneut entfalten darf.
Ich freue mich darauf.
Eric Carle: Die kleine Raupe Nimmersatt, Gerstenberg
Gott,
segne uns mit der Gewissheit,
dass der Stein vor dem Grabe
aufgehoben ist,
führe unsere Trauer
in eine neue lebendige Kraft
und lass es geschehen,
dass wir aufbrechen können.
H. Rosenstock
Makkabäer-Mutter (Meditation zum Bibeltext 2 Makk7)
Ich halte es nicht mehr aus!
Das schaffe ich nicht!
Jetzt reicht es!
Manchmal fällst du mir ein,
Makkabäer-Mutter
Starke Frau, nimm meine Hand.
An deiner Hand
reicht meine Kraft,
schaffe ich mehr
und halte ich aus.
An deiner Hand
bin ich angeschlossen
an Seine Kraft.
In deiner Kraft
lebe ich.
Marie-Luise Langwald (Begegnung mit Frauen des Alten Testaments)
Bewahre uns, Gott
Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
sei mit uns auf unsern Wegen.
Sei Quelle und Brot in Wüstennot,
sei um uns mit deinem Segen.
Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
sei mit uns in allem Leiden.
Voll Wärme und Licht im Angesicht,
sei nahe in schweren Zeiten.
Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
sei mit uns vor allem Bösen.
Sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft,
sei in uns, uns zu erlösen.
Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott,
sei mit uns durch deinen Segen.
Dein Heiliger Geist, der Leben verheißt,
sei um uns auf unsern Wegen.
Kirchenlied von Eugen Eckert 1985
Ostern
Die Herkunft des Worts ist nicht abschliessend geklärt.
Aber was wir feiern: AUFSTEHEN – AUFERSTEHUNG
Ich darf mir zum Aufstehen die Hand reichen lassen.
Weil Gott mich ehrlich und wahrhaft liebt.
Liebe lässt leben.
Ich darf mir zum Aufstehen die Hand reichen lassen.
Immer wieder.
Vor und nach dem Tod.
Ein einziger Mensch, der uns wirklich Liebe entgegenbringt,
kann den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen.
(Elisabeth Kübler-Ross)
Nimm
die dunklen, die dornigen
und brüchigen Fäden
deines Lebens
und verwebe sie
mit zarten und goldenen –
und erschaffe daraus
allmählich
ein Kunstwerk,
dessen kostbares Muster
du vielleicht erst
am Ende
ganz begreifen wirst.
Eva Calliess
Gründonnerstag
Der Wortteil «Grün» kommt von «greinen». Es bedeutet «weinen», «gränne».
Jesus weiss, dass er Abschied nehmen muss. Er wird bald sterben.
Um seine bleibende Liebe und Nähe auszudrücken, wäscht er seinen Freunden die Füsse. Und er nimmt Brot und Wein und teilt sie aus.
In diesen und vielen weiteren kleinen Zeichen ist Jesus auch heute gegenwärtig.
In Zeichen der Liebe, des Teilens, in den Tränen, in der Sehnsucht.
«Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.»
(Jesus im Matthäusevangelium, Kap. 28, Vers 20)
Zum Beginn der Karwoche
In Christus kommt Gott
uns mitten in unserem Leiden
ganz nah…
Es gibt kein menschliches Leid,
das nicht auf irgendeine Art
Teil der Erfahrungen Gottes ist.
Das ist das grossartige
und wunderbare Geheimnis
Des Mensch gewordenen Gottes
unter uns.
Henri Nouwen
Worte der Ermutigung
Ich bin da
Ich bin da, wenn du allein bist.
Ich bin da, wenn du Angst hast.
Ich bin da, wenn für dich die Welt zerbricht.
Ich bin da, wenn du grosse Schmerzen hast.
Ich bin da, wenn du die eigenen vier Wände nicht mehr ertragen kannst.
Ich bin da, wenn dich die Nachrichten schockieren und verunsichern.
Ich bin da, wenn du froh bist, dass du Freunde hast, die dich nicht im Stich lassen.
Ich bin da, wenn du froh bist, dass die Sonne scheint.
Ich bin da, wenn du dem Gesang eines Vogels lauschst.
Ich bin da, wenn du die Gänseblümchen auf der Wiese betrachtest.
Ich bin da, wenn du dir etwas Gutes tust.
Ich, JAHWE, dein Gott, bin immer für dich da
Das Ende der Nacht
Ein jüdischer Weiser fragte seine Schüler: «Wie kann man den Augenblick bestimmen, wo die Nacht zu Ende ist und der Tag anbricht?» Der erste Schüler fragte: «Ist es, wenn man in der Ferne einen Feigenbaum von einer Palme unterscheiden kann?» Der Rabbi antwortete: «Nein, das ist es nicht.» Der zweite Schüler meinte: «Wenn man ein Schaf von einer Ziege unterscheiden kann, dann wechselt die Nacht zum Tag.» «Auch das ist es nicht», lautete die Antwort des Weisen. «Aber wann ist denn der Augenblick gekommen?», fragten die Schüler. Der Rabbi antwortete: «Wenn du in das Gesicht eines Menschen schaust und darin den Bruder oder die Schwester erkennst, dann ist die Nacht zu Ende, dann bricht der Tag an.»
Chassidische Geschichte
Voller Leben
Je weiter und herausfordernder der Weg, umso kleiner müssen die Schritte werden.
Beppo, der Strassenkehrer in Michael Endes Momo, weiss:
Platte für Platte, Schritt für Schritt – nur so kommt man zum Ziel.
Hier und jetzt leben, mit allen Grenzen und Einschränkungen - mit Achtsamkeit, Leidenschaft und Vertrauen.
Nach Armin Beuscher
Ehre sei dem Vater/ der Mutter, dem Sohn und dem heiligen Geist.
Wie es war im
ANFANG so auch
JETZT und alle Zeit, bis in
EWIGKEIT. Amen.
«Always look on the bright side of life»… Na? Pfeift dir die Melodie auch durch den Kopf? Na also: Freude soll gut sein für unser Immunsystem & natürlich auch Balsam für die Seele.
«Etwas Musik wäre sehr wünschenswert,
es ist das unschuldigste und angenehmste
Bindungsmittel der Gesellschaft.»
J. W. von Goethe (1749-1832)
«Gott ist so gross, dass er es wohl wert ist,
ihn sein Leben lang zu suchen.»
Teresa von Avila (1515-1582: Kirchenlehrerin)
«Bedenke: Ein Stück des Weges liegt hinter dir,
ein anderes Stück hast du noch vor dir.
Wenn du verweilst, dann nur, um dich zu stärken,
aber nicht um aufzugeben.»
Augustinus Aurelius (354-430: Philosoph + Kirchenvater)
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