Die Versöhnung Gottes mit den Menschen steht im Mittelpunkt der biblischen Botschaft.
“Gott, der uns in Christus mit sich versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat.”
Überall wo Menschen ihrer Mitwelt, sich selber oder Gott gegenüber Schuld auf sich laden wird Versöhnung (Wieder-gut-machung) nötig. Schuld und Versagen gehören zu unserem Leben. Alles richtig zu machen ist schwierig. Nur selten gelingt uns das. Wir wissen um die Verletzlichkeit unserer Mitmenschen. Trotzdem passieren uns Missgeschicke oder Wortverfehlungen, die verletzen. Es gilt, im Sinne eines christlichen Menschenbildes als Abbild Gottes und als freier Mensch der Verantwortung übernimmt, sich mit den gemachten Fehlern auseinander zu setzen, wo nötig zu verzeihen, loszulassen und umzukehren. So werden Versöhnung und Neuanfänge möglich.
Was haben zwischenmenschliche Verfehlungen mit Gott zu tun? Jesus sagt: «Was ihr für einen meiner geringsten Schwestern und Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.» (Mt 25,40). Wir handeln nicht nach der Botschaft, dem Willen Gottes, wir sündigen, d.h. sondern uns ab von Gottes Willen, wenn wir in unseren Familien, im Arbeitsumfeld, mit Freunden aber auch im wirtschaftlichen und politischen Engagement rücksichtslos und (un)menschlich handeln. Die Umkehr im Sinne einer Umorientierung und Neuausrichtung auf das Leben aus Gottes Geist heraus muss langsam, aber stetig in den Alltag des Lebens hineinsickern.
Versöhnung kann «nah dis nah» geschehen, wenn man in sich hineinhört, im Gebet, in der Stille … .
Sich Schritt für Schritt in den Versöhnungsweg einzugeben heisst unter anderem, sich mit seinen Lebenserfahrungen auseinandersetzen und in mehreren Prozessen zur Versöhnung finden.
Jemanden um Verzeihung und Vergebung für ein Verschulden zu bitten, stellt bisweilen eine große Herausforderung dar, weil man nicht Schwäche zeigen will. Doch das Aussprechen von Fehlverhalten und Schuld ist unverzichtbar für die Versöhnung, weil derjenige der es ausspricht, mit dem Bekennen den ersten Schritt hin zur Versöhnung geht! So kann vielleicht ein Stück «Heil»-ung und Frieden in uns, mit unseren Mitmenschen oder in unserer Welt erfahrbar werden.
Da Christus selbst in der Verkündigung zu uns spricht ist er es, der Umkehr ermöglicht und Versöhnung schenkt. In der Versöhnungsfeier wird deutlich, dass unser Leben eingebettet ist in ein grösseres Ganzes und dass wir mit allem vor Gott treten können und von ihm Vergebung geschenkt wird.
Bussgottesdienste als gemeinschaftliche Feier sind der Ort, an dem die Christinnen und Christen gemeinsam und solidarisch als sündhafte Menschen vor Gott stehen und füreinander und miteinander beten und somit Verantwortung für die kirchliche Gemeinschaft übernehmen.
Die Pfarrei Ebikon bietet neben dem Bittgebet um Vergebung in jedem Gottesdienst verschiedene Wege zur Versöhnung an.
Im Kirchenjahr ist neben der AdventsZeit auch die FastenZeit eine willkommene Zeit, um über unser christliches Dasein nachzudenken. Der Versöhnungsweg für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, bestehend aus verschiedenen Stationen, kann in der Pfarrkirche in der Fastenzeit während ca. zwei Wochen «begangen» werden. Die unterschiedlich gestalteten Themen laden ein, über das Leben und den Alltag nachzudenken: den Glauben an Gott und die Beziehung zu ihm, unser soziales Leben in Familie, Umfeld und im Freundeskreis, Umgang mit uns selbst sowie das Miteinander im Sinne eines offenen Weltfriedens.
Die 4. Klässler werden in unserer Pfarrei speziell darauf vorbereitet.
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